Zwei menschliche Figuren in Konfrontation – ein Kaspertheater, ein Schattentheater, eine Bühne des Lebens? Zwei Körper in der Choreographie eines Kampfes.
Fünf der für diese Parkgalerie ausgewählten Bilder basieren auf den sehr vereinfachten, fast schattenhaften Zeichnungen von Boxern.
Es geht um ein Verhältnis von Mensch zu Mensch, um den Körper mit seinen Bewegungen als quasi mechanischen Körper aus Aktion und Reaktion… Wenn ich dieses mache, machst du das… Fokussierung, Bewegungsimpuls, Regeln, Zeit spielen eine Rolle. Was ist Kampf, was Sport, was Spiel? Die Abläufe erscheinen wie eine Choreografie, die Körper wie ein Ornament. Es ergeben sich immer wieder neue Konstellationen aus 6 Punkten (jeweils 2 Köpfe und 4 Fäuste).
Nur durch den kleinen Moment des Durchbrechens dieser Abläufe – weil eine oder einer von beiden geschickter oder schneller ist oder überraschender – entscheidet sich der Kampf.
Das sechste Bild ist inspiriert von einem Film über Kindheit, in dem ein
Junge durch Wiesen und Felder läuft. Landschaft und Natur werden zur Bühne seiner kindlichen Fantasiespiele. Schließlich verfällt er in einen Ringkampf mit einem Busch.
5 Boxer-Zeichnungen, 2020, im Original 29,7 x 40 cm, Bleistift auf Papier
Der große Wurf (Ausschnitt), 2021, im Original 30 x 50 cm, Acryl auf Holz
„Es ist doch paradox, dass der größte Teil der Künstler*innen genau in dem Moment Geld mit ihrer Arbeit verdient, in dem diese Arbeit „verschwindet“. Wenn sie durch Verkauf in Archiven, Sammlungen, privaten Räumen der öffentlichen Zugänglichkeit entzogen wird.
Bildende Künstler*innen betreiben eine Art Grundlagenforschung. Sie machen sichtbar, visualisieren komplexe Zusammenhänge, entwickeln Modelle, beschreiben das So-Sein der Welt, den Zustand der Menschen. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden in Form von Ausstellungen präsentiert und verfügbar gemacht. Es funktioniert so ähnlich wie ein Konzert, das die Arbeit der Musiker*innen präsentiert. An dieser Stelle muss die künstlerische Arbeit bezahlt werden, nicht erst durch den Verkauf von Werken.
Dafür sind Ausstellungshonorare wichtig und darüberhinaus viel mehr Projekte, die die Kunst für die Gesellschaft besser verfügbar machen.“
© VG Bild-Kunst, Bonn 2021
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