Was bleibt ist nur die Illusion eines Gletschers
Es sind meine Gefühle und Gedanken zu den Orten und zu den Menschen, welche ich darstellen will, ich mache keine dokumentarische Fotografie. Ein Stilmittel das sich in meiner Arbeit entwickelt hat ist die digitale Montage und Demontage von fotografischen Motivelementen. Dadurch entstehen neue Bildlandschaften.
Berge sind/waren für mich stets etwas, das immer da ist, unveränderbar,
wunderbar und gewaltig. Demgegenüber verändern wir Menschen uns stets und sind verletzlich. Diese Vorstellung hat sich bei mir grundlegend verändert, mit der Wahrnehmung des jetzigen menschengemachten Klimakrise und der damit verbundenen Gletscherschmelze.
Der Gletscherzyklus „Was bleibt ist nur die Illusion eines Gletschers“ entsteht seit 2012 bis heute. Ich wollte die Schönheit der Gletscher festhalten und frage mich gleichzeitig, ob z.B der Aletschgletscher in 20 Jahren nur noch als Illusion wahrnehmbar ist. Dazu muss man wissen, dass heute an den Felsen noch genau abgelesen werden kann, wie hoch und wie weit im Tal der Gletscher einmal war – und es ist erschreckend, um wie viel er geschrumpft ist, in der Höhe und in der Länge.
Die Menschen versuchen jetzt mit hellen riesigen Tüchern, die sie über das Gletscherende legen, das Abschmelzen des Rhonegletschers etwas aufzuhalten.
„Kunst ist auch ein Seismograph für gesellschaftliche Entwicklungen. Dafür bedarf es des Austausches und der gemeinsamen Auseinandersetzung. Ohne vielfältige Resonanzbeziehungen verkümmert gesellschaftliches Leben.
Jeder Künstler jede Künstlerin hat ein Recht auf existenzsichernde Honorare!„
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